Ist mein Gebäude von Radon betroffen?

Die in Deutschland ausgewiesenen Radonvorsorgegebiete, die Prognosekarte des Radonpotenzials vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der allgemeine bauliche Zustands des Gebäudes können dir eine erste Einschätzung darüber liefern, ob dein Gebäude von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen sein könnte.

Des Weiteren kannst du mittels der „Airthings Radon Map“ und der „FTLab Radon Map“ prüfen, welche Radon-Konzentrationen in deiner Umgebung von Besitzern bestimmter Radon-Messgeräte gemessen wurden, und wie das allgemeine Risiko in deiner näheren Gegend einschätzt wird.

Ob in deinem Gebäude erhöhte Radon-Konzentrationen vorliegen oder nicht, lässt sich aber ausschließlich durch Messungen nachweisen. Da die Radon-Konzentration in einem Gebäude starken zeitlichen und insbesondere jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, sind für aussagekräftige Bestimmungen der durchschnittlichen Radon-Konzentration Langzeitmessungen erforderlich.

Radonvorsorgegebiete

Das Auftreten von Radon im Erdboden unterliegt in Deutschland starken regionalen Schwankungen. Diese sind abhängig von der lokalen Geologie und der Luftdurchlässigkeit des Erdbodens. Paragraf 121 Absatz 1 Satz 1 des Strahlenschutzgesetzes hat die Länder verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2020 erstmalig sogenannte Radonvorsorgegebiete festzulegen. In diesen Gebieten wird erwartet, dass die über das Jahr gemittelte Radonkonzentration in der Luft in einer beträchtlichen Zahl von Gebäuden mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen den Referenzwert für Aufenthaltsräume oder Arbeitsplätze überschreitet.

In Radonvorsorgegebieten gelten zusätzliche Anforderungen für den Radonschutz bei Neubauten und Messpflichten an Arbeitsplätzen im Erd- oder Kellergeschoss eines Gebäudes.

Auch außerhalb der Radonvorsorgegebiete sind lokal erhöhte Radonvorkommen möglich, die zu erhöhten Radonkonzentrationen oberhalb des Referenzwertes in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen führen können. Demgegenüber ist auch innerhalb von Radonvorsorgegebieten in der Regel nicht in allen Gebäuden mit erhöhten Radonkonzentrationen zu rechnen. Deshalb empfiehlt es sich immer, die Radonkonzentration in Gebäuden zu messen und, falls erforderlich, Maßnahmen zur Reduzierung der Radonkonzentration zu ergreifen.

Prognose des Radon-Potentials

Eine Orientierung zur Radonverteilung in Deutschland bietet die Prognosekarte des Radonpotenzials vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Aussagen zu einzelnen Grundstücken oder Gebäuden können aus der Prognose nicht abgeleitet werden.

Prognosen sind immer auch mit Unsicherheiten verbunden. In Regionen, in denen keine oder nur wenige Messwerte vorliegen, kann es zu deutlichen Unterschieden zwischen der Prognose und der wirklichen Situation kommen. Ob deine Wohnung/dein Haus von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen ist, lässt sich nur durch eine Messung feststellen.

Airthings Radon Map

Der Messgeräte-Hersteller Airthings stellt auf radonmap.com seine gesammelten Sensor-Daten aus der Cloud kostenlos zur Verfügung. [3]

Durch Anklicken der jeweiligen Kachel werden die Verlaufsdetails eingeblendet und es wird eine Risikoeinschätzung gegeben.

Nachteilig ist, dass die Kachel ein größeres Gebiet abdeckt und die Anzahl der Airthings-Messgeräte nicht einsehbar ist. Das Ergebnis könnte also potentiell auch nicht sehr aussagekräftig sein. Ich vermute, dass dies aus Gründen des Datenschutzes so gehandhabt wird.

Trotz dieser Tatsache halte ich dieses „Tool“ für eine sinnvolle Ergänzung, um eine erste Einschätzung zu erhalten, ob das eigene Gebäude von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen sein könnte.

https://radonmap.com

Radon FTLab Radon Map

Auch der Hersteller der Messgeräte-Reihe RadonEye stellt seine gesammelten Sensor-Daten aus der Cloud kostenlos zur Verfügung. [4] Auf einer Weltkarte können alle Messgeräte mit zuletzt übermitteltem Messwert und der exakten Position eingesehen werden, Stand 01/2023 waren 2987 Messgeräte auf der Welt verzeichnet.

Auch dieses „Tool“ kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um eine erste Einschätzung zu erhalten, ob das eigene Gebäude von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen sein könnte, zumindest wenn man zufällig eine Messstelle in nächster Nähe seines Hauses entdeckt.

https://rmns-ftlab.com/auth/radonmap.html

Quellenangaben

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