Für Eilige: Radon-Leitfaden KOMPAKT
Bevor Du startest …
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Ist mein Gebäude von Radon betroffen?
Die ausgewiesenen Radonvorsorgegebiete und die Prognosekarte des Radonpotenzials vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) können dir eine erste Einschätzung darüber liefern, ob dein Gebäude von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen sein könnte. Da allerdings auch außerhalb der benannten Gebiete lokal erhöhte Radonvorkommen möglich sind, lässt sich dies ausschließlich durch Messungen feststellen.
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Welche Möglichkeiten zur Messung der Radon-Konzentration habe ich?
Radon-Messungen sind preiswert und unproblematisch. Du kannst die Radon-Konzentration in deinem Gebäude selbst messen oder messen lassen, es stehen dir hierfür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
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Ich habe erhöhte Radon-Konzentrationen gemessen, was nun?
Keine Panik! Die erhöhten Radon-Konzentrationen waren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bereits vor der Messung vorhanden und das Risiko von Radon steigt insbesondere nach langjähriger Exposition.
Messung & Analyse
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Langzeitmessung
Langzeitmessungen können sowohl mit passiven Detektoren (Kernspurdosimetern) als auch aktiven (elektronischen) Messgeräten durchgeführt werden. Abhängig von deinen Bedürfnissen eignen sich beide Varianten.
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Kurzzeitmessung
Kurzzeitmessungen verschaffen dir einen schnellen Überblick über die Radon-Konzentration in den von dir gemessenen Räumen, sollte allerdings auch die Peaks und nicht nur den Mittelwert zum Ende der Messung berücksichtigen.
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Gebäudeanalyse
Als Ergebnis einer Messung hast Du bereits einen Eindruck davon bekommen, welche deiner Räume ggf. eine erhöhte Radon-Konzentration aufweisen. Im nächsten Schritt kannst du selbst eine (kleine) Gebäudeanalyse durchführen.
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Screening & Sniffing
Zeigt eine durchgeführte Messung, dass der Referenzwert für Radon überschritten ist, können Radonfachleute mit speziellen Messgeräten mit hoher Empfindlichkeit dabei helfen, die Situation weiter aufzuklären.
Sofortmaßnahmen
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Sofortmaßnahme: Lüften
Lüften ist die erste wichtige und sinnvolle Sofortmaßnahme, um die Radon-Konzentration in deinem Gebäude zu senken.
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Sofortmaßnahme: Einfache Abdichtungsmaßnahmen
Das Abdichten von Radon-Eintrittsstellen ist eine Sofortmaßnahme, mit der Du die Radon-Konzentration ggf. bereits senken kannst.
Lüftungstechnische Maßnahmen
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Dezentrale Lüftungsanlage
Eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann erhöhte Radon-Konzentrationen in der Raumluft effektiv abbauen und lässt sich in den meisten Fällen selbst installieren und in Betrieb nehmen.
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Unterdruck im Keller erzeugen
Ein Unterdruck in Kellerräumen lässt sich mittels einen kleinen Abluft-Ventilators erzeugen. Dieser Unterdruck kann das Eindringen von Radon in höhere Stockwerke verhindern, darf aber keinesfalls in Aufenthaltsräumen erzeugt werden, da die Radon-Konzentration unter Umständen stark ansteigt.
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Überdruck im Keller erzeugen
Mittels einer Zuluftanlage kann ein leichter Überdruck erzeugt und das Eindringen von Radon damit reduziert oder im Idealfall gänzlich unterbunden werden. Voraussetzung ist eine hohe Dichtheit von Türen, Fenstern und anderen Öffnungen, damit keine radonhaltige Kellerluft in die Wohnräume im Erdgeschoss gedrückt wird.
Bauliche Maßnahmen
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Unterboden-Absaugung
Diese Maßnahme dient primär zur Erzeugung eines Unterdrucks unterhalb der Bodenplatte. Damit wird der konvektive Radoneintritt aus dem Boden in das Gebäude unterbunden. Die Unterboden-Absaugung kann überall dort erfolgreich eingesetzt werden, wo der Aufbau eines Unterdrucks möglich ist.
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Flächenhafte Abdichtungsmaßnahmen (Sperrschicht)
Für die Zielsetzung, den Eintritt von Radon dauerhaft zu unterbinden oder wenigstens nur in geringem Maße zuzulassen, versprechen laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) flächendeckende Abdichtungsmaßnahmen gute Erfolgsaussichten.