Überdruck im Keller erzeugen

Mittels einer mechanischen Zuluftanlage kann die Frischluftzufuhr erhöht und ein leichter Überdruck von 1-2 Pascal erzeugt werden. Voraussetzung hierfür ist eine hohe Dichtheit von Türen, Fenstern und anderen Öffnungen.[1]

Dieser leichte Überdruck kann das Eindringen von Radon reduzieren oder im Idealfall gänzlich unterbinden und hat laut Bayerischem Landesamt für Umwelt weitere günstige Nebeneffekte hinsichtlich der Innenraum-Luftqualität (z.B. Schimmel, Kohlenstoffdioxid und flüchtige organische Verbindungen).[1]

Gemäß der Information auf der Website von Hr. Dr. Binker (Radonfachperson, Firma Binker Materialschutz GmbH), muss aber insbesondere bei Überdruckbetrieb darauf geachtet werden, dass keine material- und gebäudeschädigenden Kondensatbildungen und damit Schimmelpilzbefall auftreten.[2] Gemäß der Information auf der Website von Herrn Schenk (Radonfachperson, Firma Keller-Doktor), muss zudem darauf geachtet werden, dass durch den Überdruck keine radonhaltige Kellerluft in die Wohnräume im Erdgeschoss gedrückt wird.[4]

Meine persönliche Einschätzung

Die Erzeugung eines Überdrucks hört sich, zumindest in der Theorie, vielversprechend an. Für die Radon-Sanierung einzelner Räume genügt in der Regel die Installation von einfachen Wandlüftern.

In unserem Fall schreckte ich vor dieser Methode allerdings zurück, da unser älteres Haus teilsaniert, aber alles andere als dicht ist. Zwar wurden irgendwann vor Jahren doppelverglaste Fenster eingesetzt, gefühlt sind aber zwischen allen Kellerräumen Rohr- und Leitungsdurchführungen vorhanden, sowie Durchdringungen vom Keller ins Erdgeschoss, alte Zimmertüren ohne Dichtung, usw. Die Gefahr wäre mir daher in unserem Fall zu groß gewesen, dass ich das Radon schlimmstenfalls einfach nur gleichmäßiger im Keller und damit im gesamten Gebäude verteile.

Ob in deinem Fall die Erzeugung eines Unterdrucks, Überdrucks oder die Installation einer druckneutralen, dezentralen Lüftungsanlage die beste Lösung darstellt, kann aus meiner Sicht nur mittels Prüfung und Messung durch Fachfirmen und Radonfachpersonen verlässlich ermittelt werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang gegebenenfalls auch die Radon Fallstudie
“energetisch saniertes Mehrgenerationenhaus Bestandsaufnahme, Mittel, Sanierung, Kosten” der bioxX systems GmbH. [3]

Quellenangaben

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