Kurzzeitmessung

Die Kurzzeitmessung war die erste Empfehlung einer Baubiologin

Im Rahmen eines Beratungsgesprächs mit einer Baubiologin wurde mir dazu geraten, mit meinem damals bereits vorhandenen Messgerät (Airthings Corentium Home), eine Kurzzeitmessung in möglichst allen Kellerräumen sowie Wohnräumen im Erdgeschoss durchzuführen.

Die Maßgabe war, dass die Kurzzeitmessung für mindestens 2-3 Tage erfolgt, damit eine einigermaßen verlässliche Momentaufnahme entsteht. Idealerweise sollte aufgrund der jahreszeitlichen Schwankungen eine solche Messung zudem während der Heizperiode stattfinden.

Kurzzeitmessung im November 2021

Gesagt, getan. Ich setzte das Messgerät jeweils für jeden einzelnen Raum zurück, lies es einige Tage stehen, las die Werte mehrfach täglich ab und dokumentierte alle Daten (neben anderen Daten wie Temperatur Außen/Innen, relativer Luftfeuchtigkeit Außen/Innen, Windgeschwindigkeit und Luftdruck).

Die zusätzlich erfassten Daten habe ich bis heute übrigens noch nicht benötigt, diese (recht mühsame) Arbeit kannst Du Dir also vermutlich sparen 😉

Warum hatte ich die Daten damals mehrfach täglich abgelesen? Generell hätte es sicher auch gereicht einige Tage abzuwarten und dann den Durchschnittswert zu nehmen. Ich hatte aber großes Interesse an den Peaks, da die Radon-Konzentration abhängig von Tageszeit, Wetter, Nutzung und Lüftungsverhalten deutlich schwankt. Eventuell wäre mir ansonsten ein hoher Peak gar nicht aufgefallen, welcher für meine darauffolgende Analyse aber durchaus wichtig war.

Ergebnisse meiner Kurzzeitmessung

Die Radon-Konzentrationen in unserem Keller waren mit teilweise über 1500 Bq/m3 erschreckend hoch (wir wohnen ja nicht im Mittelgebirge). Auf der anderen Seite war es ein wenig beruhigend, dass die Werte im Erdgeschoss nicht extrem, wenn auch trotzdem zu hoch waren.

An meinen Messergebnissen war deutlich zu erkennen, dass der Mittelwert einer Kurzzeitmessung nicht wirklich aussagekräftig ist. Wirft man allerdings einen näheren Blick auf die Maximalwerte (Peaks), sah man schnell, dass durchaus Probleme mit erhöhten Radon-Konzentrationen in einigen Räumen bestehen. Ebenfalls gut zu erkennen war, dass es zwischen Min- und Max-Werten große Schwankungen gab (in einem Kellerraum sogar zwischen 12 und 1566 Bq/m3), eben abhängig von der weiter oben bereits beschriebenen Nutzung, dem Lüftungsverhalten und Faktoren wie den Wetterverhältnissen während meiner Messperiode.

Die Kurzzeitmessung hat mir sehr dabei geholfen unsere Problembereiche zu identifizieren. Erhöhte Werte im Erdgeschoss entstanden beispielsweise dadurch, dass sich Kellerräume mit erhöhter Radon-Konzentration genau unter diesen befinden und von dort Heizungsrohre sowie Leitungen durch die Geschossdecke laufen, welche nicht oder nur schlecht abgedichtet waren. Die Geschossdecke selbst ist zudem vermutlich ebenfalls gasdurchlässig.

Auf Basis meiner Kurzzeitmessungen konnte ich erste Schritte wie beispielsweise die manuelle Lüftung als Sofortmaßnahme einleiten und mir Gedanken zu weiteren Maßnahmen machen.

Quellenangaben

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