Das Abdichten von potentiellen Radon-Eintrittsstellen ist neben dem Lüften eine Sofortmaßnahme, mit der du die Radon-Konzentration ggf. bereits senken kannst.
Gemäß Radon-Handbuch Deutschland des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) liegen die Erfolgsaussichten für einfache Abdichtungsmaßnahmen allerdings nur bei 0% – 25% (Anwendung im Bereich bis zu 1.000 Bq/m3).
Im Rahmen einer von dir durchgeführten Gebäudeanalyse sind dir vielleicht potentielle Eintrittspunkte für Radon, wie beispielsweise Rohr- oder Leitungsdruchführungen, aufgefallen. Als geübter Heimwerker kannst Du solche potentiellen Undichtigkeiten selbst beheben, sofern Du entsprechend fachgerecht und sorgfältig arbeitest. Solltest Du Dir das selbst nicht zutrauen, empfehle ich Dir einen spezialisierten Handwerker mit dieser Aufgabe zu betrauen.
Wasser-, Strom- und Heizungsleitungen zum Keller abdichten
Mit dauerelastischen Kittmassen, wie handelsüblichem Silikon, können Ritzen, Fugen (z.B. bei Anschlüssen von Rohrdurchführungen) und kleine Löcher abgedichtet werden, selbst wenn sie in geringem Maße Bewegungen aufweisen (z.B. durch Temperaturdehnungen). [2]
Türen zum Keller abdichten
Mit elastischen Dichtungsprofilen (Lippen- oder Hohlkammerprofilen) können bewegliche Bauteile wie Türen bzw. deren Falze abgedichtet werden. Dazu müssen Dichtungsprofil und Falz aufeinander abgestimmt werden und die Dichtung fachgerecht eingepasst sein. Grundsätzlich genügt eine umlaufende Dichtung.
Elastische Dichtungen lassen mit der Zeit in ihrer Wirkung nach und sollten periodisch ersetzt, auf jeden Fall aber alle fünf bis acht Jahre überprüft werden. Weil abgedichtete Türen nur dicht sind, solange sie geschlossen sind, bietet es sich bei wichtigeren Verbindungen wie der Kellertür an, einen automatischen Türschließer einzubauen. [2]
Eintrittswege des Radons in Dein Gebäude abdichten
Konntest du im Rahmen der von dir durchgeführten Gebäudeanalyse offensichtliche Risse im erdberührten Mauerwerk oder unzureichende Abdichtungen von Leitungen entdecken, die ins Haus führen? Auch hier gibt es die Möglichkeit mit etwas handwerklichem Geschick selbst tätig zu werden. Wichtig ist der qualitätsgesicherte Einbau aller Schutzvorrichtungen, denn Radon ist als Edelgas sehr beweglich, das heißt, es dringt selbst durch kleinste undichte Stellen.
Sind keine offensichtlichen Undichtigkeiten zu entdecken, solltest du Fachleute einschalten, diese identifizieren undichte Stellen im Keller (z.B. mittels dem sogenannten Radon-Sniffing mit hochsensiblen Messgeräten) und wissen auch, wie diese optimal und fachgerecht abzudichten sind. Die Abdichtung kannst du im Anschluss unter Umständen trotzdem selbst durchführen, sofern du es dir zutraust.
Sonderfälle
Es gibt Sonderfälle, wie beispielsweise alte Pumpenschächte und undichte Abläufe im Kellerboden, Streifenfundamente mit undichtem Wand-Sohlen-Anschluss (Verbindungsstelle dem Boden und den Wänden), uws. Solche Sonderfälle wirst du vermutlich häufig nicht im Rahmen einer Sofortmaßnahme abdichten können, ich rate dir in solchen Fällen daher dazu, eine Radonfachperson zu befragen, diese kann dir sicherlich dazu beraten, wie die fachgerechte und Radon-dichte Sanierung zu erfolgen hat.
Persönliche Erfahrungen und Erfolge mit Abdichtungsmaßnahmen
Eigene Abdichtungsmaßnahmen haben in unserem Fall leider nicht zu einer deutlichen und nachhaltigen Reduktion der Radon-Konzentrationen im Keller geführt. Allerdings konnten wir durch das Abdichten einzelner Leitungsdurchführungen mittels Butyl-Dichtstoff verhindern, dass Radon aus Räumen mit hoher in Räume mit niedriger Radon-Konzentration überströmt. Zudem konnten wir durch einzelne „Experimente“ (wie beispielsweise dichtes „abkleben“ von Revisionsöffnungen) neue Erkenntnisse gewinnen, wo die Ursachen in unserem Fall liegen könnten.
Mein Fazit
Abdichtungsmaßnahmen können dazu beitragen die Radon-Konzentrationen in deinem Gebäude zu senken. Wie ich bei meinen Recherchen mehrfach nachlesen konnte, sind die Erfolgsaussichten dieser Maßnahme aber eher gering.
Empfehlenswert finde ich diese Sofortmaßnahme aber trotzdem, sie ist kostengünstig und hat uns bei der weiteren Eingrenzung der Ursache geholfen. Sollte bei dir beispielsweise einer der oben genannten Sonderfälle zutreffen, können dir kleine Experimente dabei helfen festzustellen, ob sich die Radon-Konzentration verändert.
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