Welche Richt- und Grenzwerte gelten für Radon in Innenräumen?

Wie bereits in einem anderen Beitrag geschrieben, liegen die Jahresmittelwerte der Radon-Konzentration in Deutschland gewöhnlich zwischen 5 Bq/m3 bis etwa 30 Bq/m3. Kleinräumig kommen jedoch auch höhere Konzentrationen vor. Der Jahresmittelwert der Radon-Konzentration in Wohnräumen liegt bei durchschnittlich 50 Bq/m3. [1]

Dass es keinen Schwellenwert gibt, unter dem Radon als ungefährlich gilt [2], kannst du hier nachlesen.

Gibt es Richtwerte für die Radon-Konzentration in Innenräumen?

Der Schutz vor Radon ist im Strahlenschutzgesetz und der Strahlenschutzverordnung geregelt. Als Richtschnur für eine hohe Konzentration von Radon in Innenräumen ist im Strahlenschutzgesetz ein Wert von 300 Bq/m3 festgelegt. Auf der wissenschaftlichen Grundlage zahlreicher internationaler Studien ist es aus Sicht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) sinnvoll, Maßnahmen zur Reduzierung des Radongehalts ab einem Wert von 100 Bq/m3 im Jahresmittel in viel genutzten Innenräumen in Betracht zu ziehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt die Fachposition des BfS.

Gibt es verbindliche Grenzwerte für die Radon-Konzentration in Innenräumen?

Im Strahlenschutzgesetz und der Strahlenschutzverordnung ist lediglich der oben genannte Referenzwert festgelegt. Ein Referenzwert ist kein Grenzwert, der nicht überschritten werden darf.

Ein Grenzwert ist immer dann sinnvoll, wenn das Ausmaß, in dem Menschen Strahlung ausgesetzt sind, jederzeit kontrollierbar ist – zum Beispiel, bei einem geplanten Umgang mit künstlichen radioaktiven Quellen, was bei Radon nicht gegeben ist.

Was wäre, wenn ein Grenzwert festgelegt werden würde?

Gäbe es einen Grenzwert für Radon-Konzentrationen in Gebäuden, wären dort bei nachgewiesenen erhöhten Radon-Konzentrationen zwingend Maßnahmen durchzuführen. Dies würde zum Beispiel Nutzungseinschränkungen vorschreiben oder zwingende Sanierungsmaßnahmen in privaten Gebäuden bedeuten.

Internationale Strahlenschutz-Experten sehen die durch einen Grenzwert erforderlichen Maßnahmen nicht als angemessen an und haben sich deswegen darauf geeinigt, dass für Radon ein Referenzwert und kein Grenzwert gelten soll.

Wie du feststellen kannst, ob deine Wohnung/dein Haus von hohen Radon-Konzentrationen betroffen ist, kannst du hier nachlesen.

Quellenangaben

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